Design Thinking Workshops – Produktdesigns verbessern, Risiken minimieren, Projektkosten senken

/ 10.08.2023 Projektleitung

„Viele Unternehmensprobleme sind schwer zu definieren, und Design Thinking bietet eine Art Werkzeugkasten, der Ihnen hilft, die Unklarheiten zu beseitigen.” David Dunne, Design Thinking am Arbeitsplatz
In der sich schnell verändernden Geschäftswelt ist Innovation eine Triebfeder des Erfolgs. CEOs und Produktmanager wissen, wie hoch der Einsatz und der Druck sind, neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Doch diese Bemühungen sind oft mit erheblichen Risiken und Kosten verbunden. Unsere Ziele als Unternehmen sind es, diese zu minimieren. Design Thinking, ein Ansatz zur Problemlösung, der die Nutzer von Produkten in den Fokus nimmt, hat sich zu einem leistungsfähigen Instrument für das Erreichen dieser Ziele entwickelt.  Design Thinking Workshops sollen Produktdesign-Teams dazu befähigen, praktikable und anwenderzentrierte Lösungen für komplexe Produktprobleme zu entwickeln. So sollen Produkte schneller entwickelt, Kosten gesenkt und Gewinne gesteigert werden. In diesem Artikel werden wir Design Thinking-Workshops und ihre Abläufe vorstellen, auf die geschäftlichen Vorteile eingehen,  und erklären, wie sie Risiken bei der Produktentwicklung verringern können.

Furcht vor dem Unbekannten

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Entscheidungsträger Workshops skeptisch gegenüberstehen, insbesondere wenn es um Design Thinking geht. Sie gehen vielleicht davon aus, dass Workshops zeitaufwändig und teuer sind und nichts mit der Realität des Unternehmens zu tun haben. Aber Design Thinking kann viele Probleme lösen. Folgende Statistiken von Unternehmen, die  auf Design Thinking Workshops setzen, sollten diese Ängste zerstreuen. Nach Angaben des Design Management Institute schneiden Unternehmen, die dem Design Thinking-Prozess Priorität einräumen, deutlich besser ab als ihre Wettbewerber. Über einen Zeitraum von 10 Jahren erzielten diese Unternehmen eine um 228 % bessere Aktienmarktperformance. Darüber hinaus ergab eine McKinsey-Studie, dass Unternehmen, die Designprinzipien in ihre Geschäftsprozesse integrieren, ein um 32 % höheres Umsatzwachstum und eine um 56 % höhere Gesamtrendite für ihre Aktionäre erzielen.

Was sind Design Thinking Workshops?

In der Praxis sind Design Thinking Workshops Gruppensitzungen, bei denen verschiedene Teams zusammenkommen, um innovative Lösungen im Produktdesign oder Verbesserungen an bestehenden Systemen zu analysieren und zu entwickeln. Für diejenigen, die mit dem Begriff Design Thinking nicht vertraut sind, folgt hier ein kurzes Zitat der Interaction Design Foundation:
„Design Thinking ist eine Designmethodik, die einen lösungsorientierten Ansatz für Probleme bietet. Sie ist hilfreich bei der Lösung komplexer Probleme, die schlecht definiert oder unbekannt sind, indem sie die menschlichen Bedürfnisse versteht, das Problem auf eine menschenzentrierte Art und Weise neu formuliert, mehrere Ideen während der Brainstorming-Sitzungen entwickelt und einen praktischen Ansatz für Prototyping und Testen verfolgt.”

Wie läuft ein Design Thinking Workshop ab?

Design Thinking zeichnet sich durch seinen prozessualen Charakter aus, d. h., die Teams durchlaufen festgelegte einzelne Schritte, um ein umfassendes Verständnis der Nutzerbedürfnisse zu erlangen, Ideen zu entwickeln und Prototypen für Lösungen zu erstellen. Dies fördert die kontinuierliche Verbesserung und die Bereitschaft zur Veränderung auf der Grundlage neuer Erkenntnisse.

Stufe 1: Entdeckung von Produktdesign-Problemen

Horst Rittel, ein deutscher Designtheoretiker und Berkeley-Professor, der den Begriff „Wicked Problems” prägte, sagte einmal: „Eines der schwierigsten Probleme ist die Definition von Problemen.” In der Entdeckungsphase bewegen wir uns von einem Gefühl für die Möglichkeiten und dem Wissen um die Bedürfnisse zu einem klaren Bild der aktuellen Lage, um den Handlungsspielraum zu definieren. Diese Phase wird häufig vom Kernprojektteam abgeschlossen, das seine Erkenntnisse in Design Thinking-Workshops mit dem breiteren Team teilt.

Stufe 2: Lösungsentwürfe für Produktdesign-Probleme

In der Entwurfsphase nutzen Teams diese Erkenntnisse, um Lösungen zu entwerfen. Während dieser Phase durchlaufen die Teams fünf grundlegende Phasen des Denkprozesses (nach Angaben des Hasso-Plattner-Instituts für Design in Stanford). 1. Empathie: Die Grundlage des Design Thinking ist das Verständnis für die Bedürfnisse und Perspektiven der Menschen, für die wir entwerfen. Dazu gehört, dass wir aktiv zuhören, beobachten und uns in die Lage der Anwender versetzen, um einen Einblick in ihre Herausforderungen und Wünsche zu gewinnen. 2. Definieren: Wir sammeln die Informationen, die wir zuvor ermittelt haben, um das Hauptproblem oder die Herausforderung zu definieren, die wir angehen wollen. Es geht darum, das Problem auf eine praktikable und lösbare Weise zu formulieren. 3. Idee: In dieser Phase entwickeln die Teams kreativ verschiedene Ideen zur Lösung des definierten Problems. Wichtig sind hier die Anzahl und Vielfalt der Ideen und ein unkonventioneller Ansatz. 4. Prototyp: Sobald potenzielle Lösungen identifiziert sind, erstellt das Team greifbare Prototypen oder Darstellungen dieser Ideen in Form von Skizzen oder einfachen Modellen, um Konzepte schnell zu testen, ohne zu viele Ressourcen zu investieren. 5. Testen: Prototypen werden mit tatsächlichen Nutzern getestet, um Feedback und Erkenntnisse zu sammeln. Dieser Schritt hilft dabei, Annahmen zu überprüfen, Konzepte zu verfeinern und verbesserungswürdige Bereiche zu identifizieren. design thinking steps Bei der Methodik steht die Teamarbeit im Vordergrund. Sie fördert die Einbeziehung von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Fähigkeiten und Perspektiven in die Problemlösung. Indem sie Herausforderungen mit Einfühlungsvermögen und Kreativität angehen, hilft der Design Thinking-Workshop den Teams, Lösungen zu entwickeln, die effektiv und vor allem auf den Nutzer zugeschnitten sind.

Stufe 3: Umsetzung der Lösungsentwürfe für Produktdesign-Probleme

Auf der Grundlage des während der Tests erhaltenen Feedbacks verfeinern und iterieren die Teams ihre Prototypen, indem sie sie in bestehende Technologien integrieren. Dies kann auch bedeuten, dass sie auf frühere Phasen des Prozesses zurückgreifen, um notwendige Anpassungen vorzunehmen oder neue Ideen zu entwickeln. Das Wichtigste dabei ist, eine Lösung zu liefern, die in der realen Welt funktioniert.

7 Vorteile von Design Thinking Workshops

1. Identifiziert potenzielle Bedrohungen

In der Empathie-Phase versetzen sich die Teams in die Perspektive der Anwender, um ihre Gedanken und Bedürfnisse zu verstehen. Dieser Prozess hilft, potenzielle Herausforderungen und Risiken aufzudecken, mit denen die Nutzer konfrontiert sein könnten. In der Definitionsphase werdenhingegen alle Erkenntnisse gesammelt, die dazu beitragen, um das Problem zu verfeinern.

2. Kosteneinsparungen durch frühzeitige Erkennung von Problemen

Einer der wichtigsten Vorteile von Design Thinking-Workshops ist die Fähigkeit, potenzielle Probleme frühzeitig im Entwicklungsprozess aufzudecken. Indem sie Probleme angehen, bevor sie eskalieren, können Unternehmen erhebliche Mengen an Zeit, Geld und Ressourcen sparen. Ein Beispiel aus der Praxis: Ford  Die Geschichte der Transformation von Ford ist ein Beweis für die Kraft der Problemlösung durch Workshops. Mitte der 2000er Jahre hatte das Unternehmen mit sinkenden Verkaufszahlen und veralteten Designs zu kämpfen. Mithilfe von Design Thinking-Workshops konnten die Ford-Teams die Kundenpräferenzen ermitteln und die Merkmale priorisieren, die bei der Zielgruppe Anklang fanden. Dieser Ansatz führte zum äußerst erfolgreichen Ford Fusion, der die Marke wiederbelebte und das Unternehmen vor dem drohenden Bankrott bewahrte.

3. Förderung der Teamarbeit

Kreative Workshops für Teams erleichtern die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Teams und fördern eine Kultur der Innovation. Innovative Lösungen entstehen, wenn sich die Perspektiven der Teams annähern, wodurch das Risiko kostspieliger Fehler verringert wird. Ein Beispiel aus der Praxis: IBM  IBM sah sich mit der Herausforderung konfrontiert, seine verschiedenen Geschäftsbereiche auf eine einheitliche Produktstrategie auszurichten. Im Rahmen eines Design Thinking-Workshops brachte IBM Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen zusammen, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind. Dieser kollaborative Ansatz optimierte die Produktentwicklung und führte zu einer Kapitalrendite von 301 %, was die finanziellen Auswirkungen einer effektiven teamübergreifenden Zusammenarbeit verdeutlicht.

4. Anwenderorientierte Lösungen

Design Thinking Workshops gewährleisten, dass Produkte und Dienstleistungen auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind, und verringern das Risiko von Investitionen in Funktionen, die bei den Zielgruppen nicht ankommen.

5. Schnelles Prototyping

Unternehmen können kostspielige Fehler und Iterationen im späteren Entwicklungsprozess vermeiden, indem sie Prototypen erstellen und frühzeitig Nutzerfeedback einholen.

 6. Kürzere Zeit bis zur Markteinführung

Der schlanke Problemlösungsansatz von Design Thinking beschleunigt die Projektdurchlaufzeit, bringt Produkte schneller auf den Markt und nutzt Geschäftschancen.

 7. Gesteigerte Innovation

Workshops wirken sich positiv auf eine Innovationskultur aus, in der sich die Mitarbeiter ermächtigt fühlen, Ideen einzubringen und zu experimentieren, was zu kontinuierlichen Verbesserungen führt. design thinking benefits

Praxisanwendung von Design Thinking für einen Kunden aus der Fertigungsindustrie

Ein Produktworkshop, den wir für einen Kunden aus der Fertigungsindustrie in Deutschland durchführten, erforderte einen tiefen Einblick in das Geschäft des Kunden. Das Hauptziel war die Entwicklung und der Vorschlag einer neuen Systemarchitektur mit einem Migrationspfad zu einer neuen und angepassten Architektur, um die Effizienz der von den Produktionsmaschinen benötigten Datenverarbeitung zu steigern. Eine gründliche Analyse des Kundensystems half bei der Entwicklung einer auf Ereignissen und Microservices basierenden Architektur, die die Erkennung von Engpässen im System und deren Optimierung zur Verbesserung des Informationsflusses beeinflusste. Der Kunde profitierte unter anderem von dem Design Thinking Workshop: 
  • Kosteneinsparungen – Statt intern zu experimentieren und die eigenen Entwickler von den Hauptaufgaben abzuziehen, erhielt das Team eine fertige Lösung.
  • Innovativ über den Tellerrand hinausschauen – dank einer objektiven Herangehensweise haben wir die aktuelle Architektur des Kunden und die Ziele, die er erreichen möchte, sachlich betrachtet.
  • Moderne technische und architektonische Lösungen.
  • Aktive Zusammenarbeit – Das Team des Kunden beteiligte sich aktiv am Prozess des Erfahrungsaustauschs über den technologischen Ansatz und entwickelte aktiv Diagramme und Prozesse.
  • Erhebliche Risikominderung – Da das Kundenteam nicht selbst mit neuen Technologielösungen experimentieren muss, spart es Zeit, um Fehler bei der frühen Systemeinführung zu vermeiden.

Die Zukunft durch Design Thinking

In einer Welt des ständigen Wandels und des harten Wettbewerbs auf dem Markt müssen Unternehmen den Einsatz von Design Thinking für Innovationen in Betracht ziehen, wenn sie finanziell erfolgreich sein wollen. Die Einführung dieses kollaborativen Ansatzes ist ein strategischer Schritt, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Lösungen zu liefern, die die Erwartungen der Kunden erfüllen.
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Wojciech Bednarczyk Head of Product Management and Discovery

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