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Kunde
Der Kunde ist ein innovatives Medtech-Unternehmen, das sich auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der bildgebenden Diagnostik des Verdauungstrakts spezialisiert hat. Der Hauptfokus liegt auf der Entwicklung von Tools zur Unterstützung der Analyse von Kapselendoskopien (CE) – einer minimalinvasiven Bildgebungsmethode für den Dünndarm, die zwischen 50.000 und 70.000 Bilder pro Untersuchung erzeugt. Das Unternehmen bietet Lösungen für Kliniken und Krankenhäuser, die mit wachsender Nachfrage nach schneller und präziser Diagnostik bei gleichzeitig begrenzten personellen Ressourcen konfrontiert sind.
Mit dem steigenden klinischen Bedarf und der Erweiterung der Einsatzbereiche dieser Methode besteht ein dringender Bedarf an intelligenter Automatisierung, die die Analysezeit verkürzt, die diagnostische Genauigkeit erhöht und die Skalierbarkeit des Prozesses gewährleistet.
Herausforderung
Das Unternehmen identifizierte mehrere zentrale Hürden, die die Effizienz und den diagnostischen Nutzen von CE-Untersuchungen einschränken:
- Lange Bildbetrachtungszeiten, die zu Ermüdung des medizinischen Personals und Engpässen im Arbeitsablauf führen.
- Diagnostische Inkonsistenzen aufgrund menschlicher Subjektivität und fehlender standardisierter Interpretation.
- Übersehene oder verspätet erkannte subtile, aber klinisch relevante Veränderungen.
- Ineffiziente Analyse großer Bildmengen, von denen die Mehrheit keine diagnostisch relevanten Informationen enthält.
- Geringe Repräsentation seltener pathologischer Veränderungen in Trainingsdaten, was die Erkennungsleistung des Modells beeinträchtigt.
Zur Lösung dieser Probleme entwickelte das Unternehmen eine KI-basierte Lösung, die reale Daten mit synthetischer Datenerweiterung kombiniert, um eine präzise Klassifikation sicherzustellen und den Arbeitsablauf zu optimieren.
Lösungsansatz
Die zugrunde liegende KI-Technologie basiert auf fortschrittlichen Convolutional Neural Networks (CNN) und speziell für den CE-Arbeitsablauf entwickelten Bildanalysealgorithmen. Zu den wichtigsten Funktionen gehören:
- Automatische Erkennung von 11 Pathologieklassen mit Zuverlässigkeitsbewertung der Vorhersagen.
- KI-gestützte Bewertung der Darmvorbereitung.
- Automatisches Frame-Filtern – über 80 % der nicht-informativen Bilder werden entfernt, während über 90 % der pathologischen Bilder erhalten bleiben.
- Hohe Klassifizierungsgenauigkeit (binärer F1-Score: 93 %) – ausgezeichnete Sensitivität und Präzision bei der Veränderungserkennung.
Zur Verbesserung der Klassifikation, insbesondere bei seltenen Pathologien, setzt das Unternehmen auf eine zweigleisige Strategie zur Generierung synthetischer Daten:
- Klassische Bildtransformationen: Anwendung morphologischer Veränderungen, kontrolliertes Rauschen, Helligkeitsnormalisierung sowie künstliche Hinzufügung von Läsionen basierend auf realen Bildern.
- Generative Modelle (GAN, Diffusion): Diese erzeugen realistische pathologische Bilder für alle 11 Klassen und erhöhen so die Datenvielfalt erheblich.
Dieser hybride Ansatz verbessert die Generalisierbarkeit des Modells und dessen Fähigkeit zur Erkennung seltener Fälle deutlich.
Es kommen zudem Methoden der erklärbaren KI (XAI) wie GradCAM zum Einsatz, die Bildbereiche hervorheben, die für die Modellentscheidung relevant sind – zur besseren Nachvollziehbarkeit der Vorhersagen durch medizinisches Fachpersonal.
Modellarchitektur und Training
Das Modell verwendet unkonventionelle Ansätze zur Maximierung von Sensitivität und Präzision in der anspruchsvollen medizinischen Umgebung. Das Vortraining erfolgte mit selbstüberwachtem Lernen, das auf die Besonderheiten der CE-Bildgebung abgestimmt ist – diese unterscheidet sich deutlich von klassischen visuellen Daten.
In Zusammenarbeit mit medizinischen Experten wurde zudem Fachwissen integriert, unter anderem durch die Implementierung von Group-Equivariance (Rotationsinvarianz), um die Leistung des Modells bei seltenen pathologischen Fällen zu verbessern.
Implementierungsprozess
Datenerfassung und Annotation
- Über 5 Millionen CE-Bilder gesammelt.
- Mehr als 300.000 Bilder von Experten annotiert.
- Standardisierte Pathologie-Labels gemäß Konsensrichtlinien.
Datensynthese
- Klassische Augmentationstechniken für unterrepräsentierte Klassen.
- Ärztliche Validierung der durch GANs erzeugten Bilder.
- Kombination realer und synthetischer Daten zu einem ausgewogenen Trainingsdatensatz.
Modellentwicklung und Training
- Entwicklung einer optimierten CNN-Architektur.
- Regelmäßige Leistungsbewertung (F1, Precision, Recall, AUROC, Konfusionsmatrix).
Integration und Einführung
- KI-Engine in die proprietäre CE-Analyseplattform per modularem API integriert.
- System bietet interaktive Bildvorschau und Klassifikationssicherheitsmetriken.

Ergebnisse
Das KI-System bringt bedeutende klinische und operative Vorteile:
- 80 % der Bilder werden automatisch gefiltert, was die Auswertungszeit erheblich verkürzt.
- 90 % der pathologischen Veränderungen bleiben erhalten, was eine hohe diagnostische Zuverlässigkeit gewährleistet (keine relevante Pathologie geht verloren).
Durch den Einsatz fortschrittlicher KI-Algorithmen und innovativer Techniken zur synthetischen Datengenerierung hat das Unternehmen den Prozess der Kapselendoskopie grundlegend transformiert – hin zu einer schnelleren, präziseren und skalierbaren Diagnostik. Dieses Vorgehen steigert nicht nur die Effizienz der medizinischen Fachkräfte, sondern verbessert vor allem die Patientenversorgung durch frühzeitige und konsistente Erkennung von Pathologien im Verdauungstrakt. Das Projekt wurde von Spezialisten der Firma BioCam realisiert, einem Unternehmen, das sich auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der bildgebenden Diagnostik des Magen-Darm-Trakts spezialisiert hat.


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