In einer Welt, in der Vertrauen die wertvollste Währung ist, kann eine Systeminstabilität sowohl die Produktivität als auch den Ruf eines Unternehmens gefährden. Wenn sich die Softwareentwicklung zu sehr auf den menschlichen Faktor und zu wenig auf die Codequalität konzentriert, führt dies häufig zu einer Instabilität des Systems. Die gute Nachricht ist, dass Systeminstabilität verhindert werden kann und sollte, aber zunächst ist es wichtig, ihre Ursachen zu verstehen.
Ursachen der Systeminstabilität
Die typischste Ursache für die Instabilität von Systemen ist das Missmanagement von technologischen Schulden, d. h. von Elementen des Systems, deren Implementierung verzögert und dann nachlässig ausgeführt wurde. Ein Problem zieht ein anderes nach sich, und schließlich haben wir es mit einem Schneeballeffekt zu tun: Das gesamte System beginnt zu versagen. Leider reicht ein einziger Softwarefehler aus, um einen sorgfältig aufgebauten Ruf zu zerstören und das Vertrauen der Benutzer in die Software zu mindern. Wir sind auch nur Menschen und uns sind Programmstörungen nicht fremd, daher verstehen wir, dass technische Schulden manchmal unvermeidlich sind, wenn Fristen drohen. Es lohnt sich jedoch, den potenziellen Schaden zu kontrollieren und einen speziellen Reparaturplan auszuarbeiten, um die technologischen Schulden zu beseitigen – das so genannte Code-Refactoring.
Die Umgehung von Prozessen oder der leichtfertige Aufbau einer digitalen Architektur mag kurzfristig funktionieren, langfristig führt dies jedoch zu einer Instabilität des Systems. Systeme sind komplexe Strukturen, in denen sich verschiedene Elemente gegenseitig beeinflussen, so dass ein kleiner Fehler einen Dominoeffekt auslösen und unsere gesamte Arbeit zerstören kann.
Andere häufige Ursachen für Systeminstabilität sind u.a.:
- unzureichende Automatisierung der Prozesse – Menschen machen mehr Fehler als Maschinen und vergessen oft, ein bestimmtes Element umzusetzen
- Mangel an automatisierten Tests des Systems und damit begrenzte Kenntnisse über die Schwächen des Systems
- oberflächliches Testen des Systems – es lohnt sich, das System von anderen Personen als dem Entwickler, der dafür verantwortlich ist, testen zu lassen; es ist schwieriger, eigene Fehler zu erkennen, wenn man in ein Projekt involviert ist, daher kann die Meinung eines Außenstehenden sehr wichtig sein
- fehlende Dokumentation von Änderungen und damit Unmöglichkeit, den Änderungsprozess der Software nachzuvollziehen
- begrenzte Ressourcen für den Aufbau einer geeigneten Testarchitektur
- übermäßige Menge an Code, die aus mangelndem Wissen über effiziente Methoden zur Implementierung einer bestimmten Technologie resultiert
- mangelnde Bereitschaft der Systementwickler, das System zu verbessern
- Mangel an effektiver Kommunikation über das System innerhalb des Unternehmens
Möglichkeiten zur Vermeidung von Systeminstabilität
Eine der wichtigsten Methoden zur Vermeidung von Systeminstabilität besteht darin, die Technologieschulden “abzutragen”, d. h. Refactoring-Zeit in das Projekt einzuplanen. Da der Mensch oft Schuld an der Instabilität des Systems ist, lohnt es sich, die Implementierung so weit wie möglich zu automatisieren. Technologien wie Infrastructure as Code oder Containerisierung ermöglichen es, Prozesse zu automatisieren und gleichzeitig den gesamten Prozess der Systemänderung zu dokumentieren. Dies ermöglicht die Verfolgung von Änderungen und die schnellere Erkennung möglicher Fehler. Die Diagnose ist die Grundlage für die “Heilung” des Problems. Es lohnt sich also, in automatisierte Tests und Werkzeuge für die statische Codeanalyse zu investieren, die uns helfen, die Qualität zu verbessern.
Zusätzlich zu den Werkzeugen lohnt es sich natürlich, die Arbeitskultur so zu ändern, dass die Softwareentwicklungsprozesse berücksichtigt werden und eine sorgfältige Kontrolle aller Änderungen möglich ist. Um einer Systeminstabilität wirksam vorbeugen zu können, benötigen die Entwickler sowohl Zeit als auch Geld – eine Investition in die Systemstabilität ist auch eine Investition in die Zukunft des Unternehmens.
Welche Hindernisse können wir auf dem Weg zu einem stabilen System überwinden?
Ein Übermaß an Werkzeugen und unzureichende technische Kenntnisse können die Stabilisierung eines Systems erheblich erschweren, so dass es am besten ist, sich auf eine begrenzte Anzahl von Lösungen zu konzentrieren und die Probleme Schritt für Schritt zu lösen. Zeitmangel ist ein häufiges Problem für Entwickler, aber wenn es um Systeme geht, ist schlampiger Code ein Rezept für eine technologische Katastrophe, daher ist es besser, langsamer, aber genauer zu arbeiten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Diagnostik von grundlegender Bedeutung für die Problemerkennung und -lösung ist. Es lohnt sich daher, darüber nachzudenken, was der Grund für die Instabilität unseres Systems ist. Liegt das Problem in der Arbeitskultur, kann eine Änderung der Prozesse und der Arbeitsweise Abhilfe schaffen. Liegt das Problem in der Technologie, lohnt es sich, die Arbeit des Teams mit speziellen Lösungen zu verbessern. Im 21. Jahrhundert ist ein stabiles System unerlässlich: Das Vertrauen der Kunden geht schnell verloren, und es kann Jahre dauern, es wieder aufzubauen.
